Webbaukasten oder Content Management System, eine Entscheidungshilfe

Content Management System (CMS)
Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay

Eine neue Webseite steht an und das Budget ist begrenzt. Es ist also Eigenleistung angesagt. Dank einer Vielzahl von Homepage-Baukästen und Content Management Systemen ist das kein Problem. Aber welches Werkzeug ist besser dafür geeignet ohne Programmierkenntnisse eine eigene schicke Webseite zu erstellen? Wir haben uns die Unterschiede der beiden Systeme genauer angeschaut.

Der Webbaukasten – in 30 Minuten zur fertigen Homepage

Sie werden immer beliebter und professioneller. Jeder kann mit einem Webbaukasten, neudeutsch Homepage-Builder, in wenigen Minuten eine eigene Webseite erstellen. Anbieter wie Jimdo, 1und1, Strato und Domainfactory bieten Komplettpakete zu günstigen Monatsgebühren ab. Der Marktführer Wix startet sogar mit einem kostenfreien Einsteiger-Paket. Dieses Paket ist mit einer kleinen Werbeeinblendung versehen und kann nicht mit einer eigenen Domain verbunden werden. Es richtet sich daher eher an Privatleute und Vereine.

Die Anbieter unterscheiden sich in der Bedienung, dem Funktionsumfang und den verfügbaren Designvorlagen. Einige Vorteile sind jedoch bei allen Webbaukästen identisch.

Eigene Webseite ohne Fachwissen

Programmierkenntnisse und Fähigkeiten wie Webdesign und Webhosting sind nicht notwendig. SSL-Verschlüsselung und rechtliche Rahmenbedingungen wie die Impressumspflicht oder die DSGVO werden von den Webbaukästen beachtet. Für ein ansprechendes Design und branchenbezogene Seitenstruktur sorgen fertige Design-Templates. Auch Beispielbilder und Textvorlagen sind bei manchen Anbietern bereits enthalten.

Schnelle Einrichtung mit Assistenten

Die Einrichtung erfolgt schrittweise mittels hilfreicher Assistenten. Gute Dokumentation und Kurzvideos unterstützen den Anwender die eigene Webseite in minutenschnelle einzurichten. Nachträgliche Änderungen sind über eine komfortable Benutzeroberfläche jederzeit möglich.

Komplettepakete, Service inklusive

Der Service ist bei Homepage-Baukästen inklusive. Die Anbieter sorgen für den laufenden Betrieb, Sicherheit und Verfügbarkeit. In den kostenpflichtigen Paketen sind alle Kosten rund um den Betrieb der eigenen Homepage enthalten.

Die einfache Bedienung und der Komplettservice bringen aber auch Nachteile mit sich:

Herstellerbindung

Der sogenannte Vendor lock-in wird oft bei der Auswahl eines Webbaukastens übersehen. Die Homepage vom Anbieter umzuziehen ist bei den Homepage-Baukästen nämlich weder technisch noch rechtlich möglich. Mit Ausnahme von Webflow und WordPress.com, die beide eine Mischung aus CMS und Webbaukasten darstellen. Geht der Anbieter pleite oder ändert sein Geschäftsmodell, fängt man von vorne an. Im schlimmsten Fall sind sogar die Inhalte verloren.

Einschränkungen in Funktionalität und Erweiterbarkeit

Die Funktionen der Webbaukästen sind eingeschränkt und nicht durch Drittanbieter oder individuelle Programmierung erweiterbar. Soll die Webseite nachträglich mehrsprachig werden, einen Shop oder einen Blog beinhalten, sollten Sie diese Anforderung im Vorfeld prüfen. Auch die gestalterische Freiheit ist bei den meisten Webbaukästen begrenzt. Während Logo, Farben und Bilder einfach anpassbar sind, werden Formen und Platzierung meist von den Design-Themes vorgegeben.

Die Integration von Drittanbietern ist oftmals auf feste Partner eingeschränkt. Wer ein branchenspezifisches Plugin oder andere externe Dienste einbinden möchte, hat das Nachsehen.

Wem ein kostenloser Webbaukasten nicht ausreicht, der kann aus einem fast endlosen Angebot an Content Management Systemen wählen. Viele CMS-Plattformen sind kostenfrei erhältlich.

Content Management Systeme, Webbaukästen für Profis

Im Gegensatz zu Webbaukästen ist ein Content Management System nicht mit Webhosting im Paket erhältlich. Es gibt zwar Ausnahmen, die meisten CMS-Plattformen können jedoch bei vielen kompatiblen Webhostern installiert werden. Die Mehrzahl der kostenlosen Open Source CMS sind deshalb nicht ganz ohne Fachwissen einzusetzen. Es gibt fertige Themes und 1-Klick-Installationen, die den Einstieg in die CMS-Welt erleichtern. Einige Kenntnisse sollte ein CMS-Anwender mitbringen, damit die vielen Vorzüge nicht zum Nachteil werden.

Flexible Gestaltung und Umsetzung mit einem CMS

In der Gestaltung und technischen Umsetzung der Webseite sind Sie durch eine Vielzahl verfügbarer Themes und Plugins flexibel. Programmierer und Webdesigner können Anpassungen vornehmen, die bei einem Webbaukasten nicht möglich sind.

Freiheit beim Webhosting

Die Plattform kann umgezogen werden, wenn das Hostingpaket oder der Anbieter nicht mehr passen. Das gilt im speziellen auch für WordPress. Wer nach dem einfachen Start auf WordPress.com individuelle Wünsche hegt, der kann aus dem Hosting-Komplettpaket eine eigene CMS-Plattform erstellten und damit umziehen.

Updates und Wartung von CMS Plattformen

Der Nachteil dieser grenzenlosen Freiheit sind die notwendigen Updates und die Wartungsaufgaben, die bei einem CMS anfallen. Diese Aufgaben werden gerne durch spezialisierte Webhoster übernommen, aber zu einer entsprechend höheren Monatsgebühr als bei Webbaukästen. Verpasst man Sicherheitsupdates, werden Kompatibilitätsprobleme oder fiese Hacker irgendwann zum Verhängnis.

Professionialität

Eine professionelle Website, sollte nicht mit einem Homepage Baukasten umgesetzt werden. Da eignen sich CMS viel besser und sorgen auch an wichtigen Punkten wie die Lesbarkeit von Suchmaschinen für saubere Ergebnisse. Auch Agenturen wie Rankus Media aus Bamberg arbeiten mit CMS Systemen wie WordPress.

Website Builder vs. CMS – unser Fazit

Wer in Windeseile eine neue Webseite erstellen möchte, ohne sich über Webhosting und Wartungsaufgaben Gedanken machen zu müssen, ist mit einem Webbaukasten gut bedient. Die Umsetzung gelingt schnell und die monatlichen Kosten sind gering.

Wer eine umfangreiche Webseite mit vielen Inhalten oder individuellen Funktionen erstellen möchte, der sollte zu einem CMS greifen.

Das beliebteste CMS WordPress hat mit dem kostengünstigen Einstieg auf WordPress.com und der Open Source Plattform auf WordPress.org eine Kombination geschaffen, die alle Vorteile vereint. Einfach starten und ohne Probleme mit WordPress wachsen zu können, ist ein Alleinstellungsmerkmal für das meist verwendete Open Source CMS. Über 30 Prozent aller Webseiten basieren auf WordPress. Unter den größeren Webseiten befinden sich die Unternehmensblogs von Microsoft und Facebook. Die beiden Giganten der Tech-Branche zeigen, dass WordPress eine sichere Wahl ist. Beide Unternehmen hatten Ihre Newsportale selbst entwickelt, bevor sie zum beliebtesten Content Management System der Welt gewechselt sind.


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